Kapselfibrose: Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten
Eine Kapselfibrose ist eine Fremdkörperreaktion, die nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten auftreten kann. Es kommt zu einer Verhärtung des Gewebes der Kapsel, welche sich um das Implantat herum bildet. Dadurch verformt sich die Brust, Schmerzen treten auf und eine Behandlung wird notwendig. Wieso es zu einer Kapselfibrose kommen kann und wie die Behandlungsmöglichkeiten aussehen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie entsteht die Kapselfibrose?
Entsteht nach einer Brustvergrößerung ein bakterieller Biofilm auf der Implantatoberfläche, reagiert der Körper als immunologische Reaktion mit einer Kapsel um das Implantat. Das heißt, als natürliche physiologische Reaktion des Körpers bildet sich Bindegewebe um das Implantat. Wenn diese Kapselbildung jedoch – je nach Ausprägung des Biofilms und individueller Reaktion des Immunsystems – überschießt und krankhaft vermehrt auftritt, spricht man von einer Kapselfibrose.
In dem Fall wir die Kapsel immer dicker, wodurch die Implantate deformiert werden und Schmerzen auftreten können. Durch eine besonders sorgfältige Behandlung und die anschließende Nutzung von Drainagen, über die Wundflüssigkeit und Blut ablaufen können, kann einer Entstehung weitestgehend vorgebeugt werden. Zudem sollten nur hochwertige Implantate verwendet werden. Das Einsetzen des Implantats unter dem Brustmuskel minimiert zusätzlich das Risiko. Werden diese Schritte beachtet, ist die Gefahr des Auftretens sehr gering, jedoch kann es nie vollständig ausgeschlossen werden.
Die Baker Skala unterteilt die Art der Kapselfibrose in vier Grade:
- Grad: Normalzustand
- Grad: Leichte Verhärtung
- Grad: Starke Verhärtung
- Grad: Ausgeprägte Kapselfibrose mit Schmerzen und einem verschobenen Implantat
Welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen?
Eine leichte Kapselfibrose muss nicht zwangsläufig behandelt werden. Wenn Schmerzen auftreten, können schmerzlindernde oder entzündungshemmende Medikamente helfen. Ab Stufe 3 ist in jedem Fall eine Behandlung nötig. Dies bedeutet nicht immer das Entfernen der Implantate. Mit gezielten Massagen, Ultraschallwellen-Behandlungen oder einem Fibrosenschnitt kann das Problem häufig schon gelindert werden. Letzteres beschreibt das Einschneiden des vernarbten, zusammengezogenen Kapselgewebes.
Ultraschallwellen fördern die Durchblutung, verbessern die Sauerstoffversorgung und lassen das Gewebe weicher werden. Bei einer starken Ausprägung ist jedoch teilweise eine operative Korrektur sinnvoll. Dabei werden Kapselgewebe und Implantat entfernt und ein neues Implantat wird eingesetzt.
Alternative zu Implantaten: Brustvergrößerung mit Eigenfett
Eine Alternative zum Einsatz von Brustimplantaten stellt die Vergrößerung mittels Eigenfett dar. Diese bietet den großen Vorteil, dass kein Fremdkörper nötig und eine Kapselfibrose somit ausgeschlossen ist. Zudem wird in dem Zuge überschüssiges Fettgewebe an einer unliebsamen Problemzone entfernt. Jedoch eignet sich diese Methode weder für einen starken Volumenaufbau, noch für sehr schlanke Patientinnen, da eine gewisse Menge an überschüssigem Eigenfett nötig ist.
Wenn Sie nach einer Brustoperation Schmerzen verspüren und sich unsicher sind, ob es sich um eine Kapselfibrose handelt oder wenn Sie sich für eine Brustvergrößerung interessieren, aber vorab die Möglichkeiten und Alternativen besprechen möchten, steht Ihnen Dr. med. Daniel Sattler gerne für eine ausführliche, persönliche Beratung zur Verfügung. Gerne unterstützen wir Sie dabei, sowohl Körper und Geist als auch Gesundheit und Wohlbefinden in Einklang zu bringen.