Ein tiefer Blick auf das Wohlbefinden
In den letzten Jahren hat die gesellschaftliche Diskussion rund um psychische Gesundheit an großer Relevanz gewonnen. Immer mehr Menschen sind sich bewusst, wie wichtig es ist, neben der körperlichen Gesundheit auch das mentale Wohlbefinden im Blick zu haben und zu pflegen.
Doch wie sieht der Zusammenhang zwischen der mentalen Gesundheit und der plastischen Chirurgie aus? Bei welchen psychischen Erkrankungen sollte auf einen Schönheitseingriff lieber verzichtet werden und in welchem Fall kann hingegen ein positiver Effekt erwartet werden? Wir werfen einen differenzierten Blick auf das Zusammenspiel aus psychischer Gesundheit und ästhetischer Medizin.
Gesellschaftliche Erwartungshaltung
Kein Mensch kann sich gänzlich frei machen von der gesellschaftlichen Erwartungshaltung. Es gibt gewisse Standards und Ideale hinsichtlich Schönheit, die uns gerade durch die sozialen Medien so stark wie nie zuvor vorgelebt und aufgezeigt werden. Dies kann zu innerer Unzufriedenheit und dem Wunsch nach Perfektion führen. Daraus können Selbstzweifel und psychische Belastungen entstehen. Ein erfahrener Chirurg erkennt bereits im Beratungsgespräch, ob der Patient oder die Patientin aus eigenem Wunsch und mit einer realistischen Erwartungshaltung in die Praxis kommt, oder ob dahinter falsche gesellschaftliche Idealbilder stecken. Eine ästhetische Behandlung sollte nicht allein aus dem Vergleich mit anderen heraus durchgeführt werden.
So kann die ästhetische Chirurgie die mentale Gesundheit unterstützen
Natürlich spielen Unzufriedenheiten in der Regel bei beinahe jeder Entscheidung für einen Schönheitseingriff eine Rolle. Dies ist nicht unbedingt problematisch. Tatsächlich kann die ästhetische Chirurgie in vielen Fällen einen positiven Beitrag zum psychischen Wohlbefinden leisten. Wenn eine Person unter einem einzelnen äußeren Merkmal, beispielsweise der Nase oder den Ohren, leidet und dieses über einen langen Zeitraum als belastend empfindet, entstehen daraus Selbstzweifel. Die eigene Wahrnehmung und das Selbstbild leiden. Bei einer Frau, die mit einem zu großen oder zu kleinen Busen zu kämpfen hat oder bei einem Mann, der unter einer Gynäkomastie (umgangssprachlich „Männerbrust“) leidet, können Schwierigkeiten mit der eigenen Geschlechtsidentität entstehen. In derartigen Fällen kann ein ästhetischer Eingriff das Wohlbefinden steigern, die Selbstwahrnehmung verbessern und somit ganzheitlich zu mehr Lebensqualität führen.
Schönheitsoperation bei psychischen Erkrankungen
Jede Entscheidung für einen ästhetischen Eingriff sollte gut durchdacht sein. Wer jedoch unter einer diagnostizierten psychischen Erkrankung leidet, sollte hier besonders bedacht handeln und eventuell auch eine psychologische beziehungsweise therapeutische Meinung einholen.
Bei einer körperdysmorphen Störung besteht eine Verzerrung der eigenen Wahrnehmung. Hier werden vermeintliche Defekte im Äußeren gesehen, die für andere gar nicht erkennbar sind. Eine Schönheitsoperation kann bei dieser Erkrankung zu einer Verschlimmerung der Symptome führen, da die wahrgenommene Unvollkommenheit durch den Eingriff nicht behoben werden kann. Das empfundene Defizit bleibt bestehen, da es aus einer inneren Überzeugung rührt.
Generell sollte auch bei Patienten und Patientinnen mit Essstörung oder einer Vergangenheit mit gestörtem Essverhalten kritisch hinterfragt werden, aus welchen Gründen ein ästhetischer Eingriff durchgeführt werden möchte. Gerade körperformende, fettreduzierende Behandlungen können hier Teil der Erkrankung sein oder zu einer Verschlimmerung der Symptomatik sowie zu gesundheitlichen Risiken führen.
Personen mit einer Persönlichkeitsstörung können unter einem instabilen Selbstbild leiden. Zum Teil gehen derartige Störungen mit impulsivem Verhalten einher. Ein erfahrener Facharzt wird vorab eine gründliche Einschätzung geben, ob eine Behandlung hier langfristig als die richtige Entscheidung einzustufen ist.
Wer unter einer Depression oder Angststörung leidet, sollte bedenken, dass die Erholungsphase nach einem chirurgischen Eingriff eine gewisse emotionale Belastung mit sich bringt. Hier sollte zumindest vorab abgeklärt werden, ob die notwendige Stabilität besteht, um die Regenerationsphase gut durchzustehen.
Tatsächlich von Schönheitsoperationen abzuraten ist dann, wenn eine Sucht nach diesen besteht. Eine derartige Abhängigkeit kann beispielsweise das Resultat einer körperdysmorphen Störung sein. Oft ist den Patienten ihre eigene Sucht nicht bewusst, weshalb es sich in den seltensten Fällen um ein diagnostiziertes Krankheitsbild handelt. Umso größer ist hier die Verantwortung des behandelnden Facharztes für plastische und ästhetische Chirurgie. Im Rahmen des Beratungsgespräches wird dieser in der Regel eine derartige Sucht erkennen und von einem ästhetischen Eingriff abraten.
Sie haben Fragen zum Thema mentale Gesundheit und ästhetische Chirurgie? Dann kontaktieren Sie uns gerne und vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin in der Beta Aesthetic.