Eine straffe, muskulöse Brust ist für viele Männer ein erstrebenswertes Schönheitsideal. Dieses lässt sich aber zum Teil selbst mit gezieltem Training und einer ausgewogenen Ernährung nicht erreichen. Wenn die männliche Brust unnatürlich vergrößert wirkt und somit der weiblichen Brust ähnelt, spricht man von einer sogenannten Gynäkomastie. Wie diese entsteht, wie man sie von der „Pseudogynäkomastie“ abgrenzt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, verraten wir Ihnen in diesem Blogartikel.
Wie entsteht die „klassische“ Gynäkomastie?
Die Gynäkomastie vera (die „echte“ Gynäkomastie) wird durch einen Überschuss an Drüsengewebe verursacht. Die Ursache liegt in der Regel in hormonelle Schwankungen, weshalb dieses Problem häufig bei jungen Männern in der Pubertät auftritt und von allein wieder abklingt. In dieser Lebensphase bedingt die Erhöhung des Estrogenspiegels oder eine Senkung des Testosteronspiegels die Entwicklung des überschüssigen Brustgewebes. Wenn die Gynäkomastie im Erwachsenenalter auftritt oder bestehen bleibt, kann zudem eine Krankheit vorliegen oder die Einnahme von Medikamenten, bestimmten Drogen oder Anabolika die Ursache sein.
Pseudogynäkomastie: Gewichtszunahme als Ursache
Die Pseudogynäkomastie entsteht durch eine Gewichtszunahme, bei der sich das Fettgewebe im Bereich der Brust vergrößert. Im Gegensatz zur echten Gynäkomastie handelt es sich hierbei nicht um eine Vergrößerung der Brustdrüse, sondern vielmehr um eine Ansammlung von Fettgewebe, das die männliche Brust formt. Dies tritt oft als Begleiterscheinung einer ungesunden Lebensweise oder einer signifikanten Gewichtszunahme auf. Die Behandlung der Pseudogynäkomastie erfolgt in der Regel durch gezielte Gewichtsreduktion und sportliche Aktivität, die das Fettgewebe verringern und so die Brustgröße wieder normalisieren können.
Chirurgische Behandlungsmöglichkeiten
Wenn eine Gynäkomastie vera diagnostiziert wird, gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die von der Ursache beziehungsweise der Schwere der Erkrankung abhängen. In vielen Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein, um das überschüssige Gewebe zu entfernen und die männliche Brustform wiederherzustellen.
-
- Liposuktion: Eine der einfacheren chirurgischen Methoden zur Behandlung der Gynäkomastie ist die Liposuktion, bei der überschüssiges subkutanes Fettgewebe abgesaugt wird. Diese Technik ist besonders wirksam bei Männern, deren Gynäkomastie hauptsächlich auf Fettansammlungen zurückzuführen ist. In vielen Fällen reicht dies bereits aus, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
- Semi-zirkulärer Schnitt: Bei einer stärkeren Ausprägung der Gynäkomastie, bei der auch das Brustdrüsengewebe vergrößert ist, kann ein halbmondförmiger Schnitt entlang des Randes der Brust gemacht werden, um sowohl überschüssiges Fett als auch das Drüsengewebe zu entfernen. Dieser Schnitt ermöglicht es, die Form der Brust wiederherzustellen und eine natürliche männliche Brustform zu erzielen.
- Mastopexie: In seltenen Fällen, wenn die Brustdrüse erheblich vergrößert ist oder die Haut nach der Reduktion des Gewebes zu locker ist, kann zusätzlich eine Mastopexie, also eine Bruststraffung, erforderlich sein. Dies wird durchgeführt, um überschüssige Haut zu entfernen und den behandelten Bereich zu straffen.
Genesung nach der Gynäkomastie-Operation
Die Genesungszeit nach einer Gynäkomastie-Operation dauert in der Regel etwa 14 Tage. In dieser Zeit wird der Patient vor allem in den ersten Tagen nach der Operation engmaschig betreut, um sicherzustellen, dass der Heilungsprozess reibungslos verläuft. Nach der Operation ist es wichtig, dass der Patient Klammerpflaster an den Schnittstellen trägt, um die Heilung zu unterstützen. Diese Pflaster helfen dabei, die Haut an Ort und Stelle zu halten und fördern die Bildung von Narbengewebe.
Während der ersten zwei Wochen nach der Operation wird empfohlen, dass der Patient auf anstrengende körperliche Aktivitäten verzichtet, um die Heilung zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Duschen und kurzzeitiger Wasserkontakt sind in der Regel erlaubt, solange die Pflaster an den Schnittstellen nicht nass werden.
Da bei der Gynäkomastie-Operation meist selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet wird, entfällt die Notwendigkeit für eine Nachbehandlung der Nähte. Nach 14 Tagen haben sich die Nähte in der Regel vollständig aufgelöst, und die ersten Anzeichen der Heilung sind sichtbar.